2 Millionen Euro für Forschung zu zukunftsfitten Natur- und Lebensräumen

Bundesminister Totschnig am Podium beim Tag der Ressortforschung.
Foto: BML / Rene Hemerka

Der Tag der Ressortforschung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft war dem Thema „Zukunftsfitte Natur- und Lebensräume“ gewidmet. Unter dem Motto „Gestalten wir für morgen“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Praxis über Chancen, Herausforderungen und Möglichkeiten im Bereich der Forschung.

Zwei Millionen Euro stellt des BML auch heuer wieder für praxisorientierte Forschungsprojekte zum Schwerpunktthema „Zukunftsfitte Natur- und Lebensräume“ zur Verfügung. Beim Tag der Ressortforschung, der am 2. Mai 2024 in der Wiener Urania stattfand, diskutierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Mitglieder von Regionalinitiativen sowie Bäuerinnen und Bauern über Forschungsmöglichkeiten und Forschungsbedarf im Bereich zukunftsfitte Natur- und Lebensräume. Bei Workshops wurden Ideen für konkrete Forschungsprojekte gesammelt.

Bundesminister Norbert Totschnig verwies auf die Bedeutung der Forschung für die Bewältigung der Zukunft: „Die Wissenschaft ist ein wichtigster Partner und eine unserer größten Chancen, wenn wir unsere Natur- und Lebensräume zukunftsfit gestalten wollen.“

Silo-Denken ist passé

Die Zukunftsforscherin Christiane Varga betonte, dass sich Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Bevölkerung auf mehr Zusammenarbeit einstellen müssten. „In Zeiten des Umbruchs ist Silo-Denken passé. Es etablieren sich immer mehr Netzwerke, in denen die verschiedenen Akteure, klein wie groß, lokal wie global, branchenübergreifend und eng vernetzt zusammenarbeiten.“ Auch die Landschaftsökologin Rafaela Schinegger hob die steigende Bedeutung von Zusammenarbeit vor. "Die Klima- und Biodiversitätskrise sind gekoppelt und wir brauchen eine koordinierte und geplante Herangehensweise über Ökosystemtypen hinweg.“

Wissenschaft trifft Praxis

Der Tag der Ressortforschung soll zu einer besseren Vernetzung von Wissenschaft und Praxis beitragen. Genau das hat sich auch der Verein Boden.leben zum Ziel gesetzt, dessen Vize-Obmann Hans Gnauer an einer Diskussionsrunde teilnahm, bei der die Anliegen und Ideen von Landwirtschaft und Regionen im Zentrum standen. Ebenfalls dabei waren Gertraud Leimüller vom Netzwerk Zukunftsraum Land, Christine Filipp von der LEADER-Region Weinviertel Ost und Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald. Leopold Kirner von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik präsentierte erste Ergebnisse aus einer umfassenden Befragung von Bäuerinnen und Bauern sowie anderen Bevölkerungsgruppen, die Basis für eine Zukunftsstrategie für die Landwirtschaft und den ländlichen Raum nach 2028 ist. Über die Bedeutung der Ressortforschung im BML informierte Generalsekretär Johannes Abentung.

Ideen für Forschungsprojekte gesucht

In vier Workshops wurden Ideen für konkrete, praxisorientierte Forschungsprojekte rund um das Thema zukunftsfitte Natur- und Lebensräume gesammelt. Geleitet wurden die themenspezifischen Workshop Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gemeinsam mit Praktikerinnen und Praktikern.

Workshop 1: Sichtbar und verborgen – Biodiversität von der Blüte bis zur Wurzel

Gernot Bodner, Universität für Bodenkultur Wien; Stefan Schmidt, Landwirt, Verein Boden.Leben

Workshop 2: Waldbiodiversität langfristig erhalten – Konnektivität als Schlüssel

Heino Konrad, Bundesforschungszentrum für Wald; Hans Jörg Damm, Guts- und Forstbetrieb Wilfersdorf

Workshop 3: Zukunftsfitte Flusslebensräume: Naturbasierte Lösungen als Brücke zwischen Gewässerökologie und Hochwasserrisikomanagement 

Rafaela Schinegger, Universität für Bodenkultur; Wien Susanne Haidinger, Werner Consult Ziviltechniker GmbH

Workshop 4: Zukunftsfitte Regionalentwicklung: Fakten als Basis für nachhaltige Entscheidungen                   

Martin Heintel, Universität Wien; Renate Fuxjäger, Region Wels-Eferding; Georg Schadt, BML

Projektanträge können bis 15. August 2024 über die Forschungsdatenbank des BML (www. dafne.at) eingereicht werden.